Gefährliche Abenteuer im Goldgräberland – River Of No Return (1992)
Eröffnung zur Dritten Staffel, hier noch mit einigen Darstellern der ursprünglichen Besetzung, allen voran natürlich Billy Warlock und Erika Eleniak, die (neben Hasselhoff) erste größere Prominenz der Serie demnach, die Urgesteine, die hier aber schon vorbereitend ergänzt und bald auch ersetzt wird durch die im Grunde Doppelgänger dessen, namentlich Nicole Eggert und David Charvet. Stars zuhauf und en masse, eine(r) schöner als der andere, alle auf dem Höhepunkt ihres Körperkultes, “
Guck dir an, was die für Figuren haben!“, sichtlich wohlfühlend im eigenen Leib und dies sichtlich auch herumzeigend und exhibitionistisch angelegt. Auch die Serie selber hatte damals (neben Freizügigkeiten) noch ihre Freiheiten, war mal als Abenteuerspektakel mit auch Actionszenen und leichtem Krimiplot und nicht wie später als ausufernde Dramaproduktion im Rettungsschwimmermilieu angelegt; bestes Zeichen die Eröffnung und der Originaltitel vom "
River of no Return", eine mörderische Schatzsuche mit Spitzbuben in wilder Natur hier (pus einen stalkenden Exfreund, der versucht, einen Campingwagen seiner Verflossenen von der Klippe zu drücken.). Reißende Flusskanälen, Untiefen namens 'Teufelsschlund', Gangster schussbereit mit der Armbrust, das erinnert an "
Mörderische Ferien" aus
Walker, Texas Ranger, heißt hier aber "
Gefährliche Abenteuer im Goldgräberland".
Was das Ganze mit den Lebensrettern vom Malibu Beach zu tun hat, sieht man erst später und weiß man noch nicht. Sehen tut man dann auch die Bikinischönheiten, braun gebrannt, kaum verhüllende Kleidung, die Sonne knallt, die Hitze brennt. Die Freude wärt nur kurz, eine eklige Quallenplage verdirbt den Morgen, dazu werden Eggert und Charvet noch personell eingeführt und einzeln und im Parallelgeschehen und bald auch zusammen und gegenüber vorgestellt, Schlag auf Schlag geht es hier im Narrativ. In die freie Wildbahn (“
Das ist ein Panorama!“) selber geht es nach einer Viertelstunde, die Zeit wird nicht vertan, sondern für Charakterisierung und (hier einen eher stabil gebauten, trotzdem ordentlich exhibitionistischen) Hasselhoff im schicken lila Muskelshirt, beim Hühnchenbraten für Seriensohn Hobie genutzt. Grün dann die Umgebung dort, nicht mehr blau wie das Meer, Wald und Gestrüpp statt Pazifik, Lagerfeuerromantik, Stelldichein im Negligé bei Kerzenschein, eine Schatzsuche wie nach der Lost Dutchman Mine oder dem der Sierra Madre steht hier an, eine Schnitzeljagd mit privaten Ermittlungen, da der County Sheriff vor Ort zwar nicht bös gesonnen, aber dennoch eher untätig ist.
Da hier auch noch Pamela Denise Anderson inkludiert wird und eingefügt, kann man mit Fug und Recht von einer Highlightepisode sprechen, eher in dem, was man aufbaut und installiert als der eigentlichen Qualität, ein neues Fundament wird aufgebaut und das Alte würdig rekapituliert.
The River Wild in der Fernsehfassung kommt dann erst in der Folgeepisode, nochmal 40 min Schwitzen und Bangen, Paddeln und Hangeln, dann wird plötzlich geschossen, es wurden Geiseln genommen, Hochspannungsmanöver, Zweikämpfe und Stunts Galore, kommt es zum Survivaltrainig, nur mit düsteren Wolken hängend über der Sonne. Die Figur der Eleniak sichtlich mit Depression und Burnout, die Serie am Ende und am Anfang, man wird ersetzt wie ein Hamster im Laufrad, stehen gleich zwei neue Personen, mit jeweils anderen und zusammen auch mit mehr Reizen bereit. Es kommt zu Aussprachen und zu Tränen, da scheint der Ernst hervor, damit bekommt man die Frauen im Publikum, die Männer eher nicht, die Abwechslung ist entscheidend, die An- und die Entspannung, das Interesse für die Figuren, egal welches Geschlechts und welches Alters, unabhängig von der Herkunft und der Vorgeschichte. Hasselhoff selber, der kleidungstechnisch ordentlich verunstaltet ist, mit einer Art offenen Jeansweste in die blaue kurze Polyesterhose gestopft (und später dem hässlichsten Jackett der Welt), gibt natürlich den Rudel- und Rädelsführer des Ganzen, den Mentor im Teambuilding, er spielt hier den Indiana Jones, er kriecht durch dunkle Gefilde, er wird in einer Gruft '
lebendig begraben', er macht den Retter in der Not, da kommt der Actionheroe durch; "
Erfahrung ist sowieso das Wichtigste".