Finde den auch relativ ätzend auf Dauer.
Die zweiterfolgreiches Grisham-Verfilmung punktet mit schwitziger Südstaaten-Atmosphäre, ein paar durchaus fähigen Darstellern und einer fiebrigen Stimmung im Gerichtssaal. Der Rest ist ein manipulatives Hoheslied auf Selbstjustiz unter dem Deckmantel einer anti-rassistischen Botschaft. Ein Anti-Justiz-Thriller.
Die Rumpelkammer
- Con Trai
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Re: Die Rumpelkammer
Das Urteil - Jeder ist käuflich – Runaway Jury (2003)
Grisham #8, wenn man genau zählt, bei mir läuft der eher unter #6; war wie die ersten beiden eine Zweitsichtung. Angesichts der Besetzung bisschen zu routinierter Thriller (Fleder halt), der aber durchaus seine Überraschungen aufweist und natürlich das Casting als Trumpf. Hinten raus muss es wieder bisschen sülzen; da fand ich das bei Die Akte Verfolgen des auf und nieder wippenden Schildes mit der Pistole in der gegen Waffenrechte demonstrierenden Menschenmenge vor dem Weißen Haus witziger. Film läuft wohl gerade auf allen Kanälen.
Grisham #8, wenn man genau zählt, bei mir läuft der eher unter #6; war wie die ersten beiden eine Zweitsichtung. Angesichts der Besetzung bisschen zu routinierter Thriller (Fleder halt), der aber durchaus seine Überraschungen aufweist und natürlich das Casting als Trumpf. Hinten raus muss es wieder bisschen sülzen; da fand ich das bei Die Akte Verfolgen des auf und nieder wippenden Schildes mit der Pistole in der gegen Waffenrechte demonstrierenden Menschenmenge vor dem Weißen Haus witziger. Film läuft wohl gerade auf allen Kanälen.
Teufelswürstchen
"I like most of what Steve McQueen has been doing and I think Eastwood has a chance.“
~ John Wayne
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Re: Die Rumpelkammer
The Sunchaser (2006)
Ciminos letztes Werk, konnte ich leider nicht viel anfangen mit, als Road Movie durchaus gelungen, bietet einige wunderschöne Aufnahmen vom Monument Valley und das medizinische Prozedere ist gar recht realistisch eingefangen, inklusive einer guten Leistung von Harrelson und dem Kindheitstrauma. Bisschen Action wird "zur Abwechslung" auch geboten, Seda nervt leider über viele Strecken wie die Sau, nicht wegen seiner Non-Compliance, jeder hat das Recht über seinen Körper selber zu entscheiden; aber das Verhalten ist trotz Verständnis über weite Zeit untragbar.
Ciminos letztes Werk, konnte ich leider nicht viel anfangen mit, als Road Movie durchaus gelungen, bietet einige wunderschöne Aufnahmen vom Monument Valley und das medizinische Prozedere ist gar recht realistisch eingefangen, inklusive einer guten Leistung von Harrelson und dem Kindheitstrauma. Bisschen Action wird "zur Abwechslung" auch geboten, Seda nervt leider über viele Strecken wie die Sau, nicht wegen seiner Non-Compliance, jeder hat das Recht über seinen Körper selber zu entscheiden; aber das Verhalten ist trotz Verständnis über weite Zeit untragbar.
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Re: Die Rumpelkammer
Maria (2019)
Gelangweilter Langeweiler, der zwischendurch Action mit Sadismus verwechselt und eine nachvollziehbare Handlung mit Klischees. Der schlechteste philippinische Film seit Pepe Saclao: Public Enemy No. 1 (1986), ist von Netflix bloß aufgekauft, aber gehört da schon richtig hin, wie Arsch auf Eimer quasi.
Gelangweilter Langeweiler, der zwischendurch Action mit Sadismus verwechselt und eine nachvollziehbare Handlung mit Klischees. Der schlechteste philippinische Film seit Pepe Saclao: Public Enemy No. 1 (1986), ist von Netflix bloß aufgekauft, aber gehört da schon richtig hin, wie Arsch auf Eimer quasi.
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Re: Die Rumpelkammer
Furie - Hai Phượng (2019)
Die Kampfszenen sind durchaus tipptopp, das Drama suhlt sich ein bisschen im Elend und hat die Geschichte nicht gerade neu erfunden, zudem wird Richtung Finale aus (verständlichen) Sicherheitsgründen etwas seitens der Tricktechniker nachgeholfen. Ich fand die beiden mir bekannten Zusammenarbeiten der Hauptfigur und Titelheldin mit Johnny Trí Nguyễn besser, gerade The Rebel (2007), aber auch Clash - Die Söldner (2009). Auch nicht Netflix Original, sondern aufgekauft.
Die Kampfszenen sind durchaus tipptopp, das Drama suhlt sich ein bisschen im Elend und hat die Geschichte nicht gerade neu erfunden, zudem wird Richtung Finale aus (verständlichen) Sicherheitsgründen etwas seitens der Tricktechniker nachgeholfen. Ich fand die beiden mir bekannten Zusammenarbeiten der Hauptfigur und Titelheldin mit Johnny Trí Nguyễn besser, gerade The Rebel (2007), aber auch Clash - Die Söldner (2009). Auch nicht Netflix Original, sondern aufgekauft.
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Re: Die Rumpelkammer
Furies – Thanh Sói - Cúc dại trong đêm (2022)
Eine Art Prequel zu dem Anderen, geht ein bisschen die schneller, größer, weiter - Formel und damit fast die Timo Tjahjanto - Schiene, ist für ein Regiedebüt aber durchaus imposant gehalten, gerade im visuellen Erzählen, wenn auch mit paar Aussetzern in Sachen Tricktechnik. Rest ist Fluchen, Hauen und Stechen, zwei narrative Überraschungen inklusive.
Eine Art Prequel zu dem Anderen, geht ein bisschen die schneller, größer, weiter - Formel und damit fast die Timo Tjahjanto - Schiene, ist für ein Regiedebüt aber durchaus imposant gehalten, gerade im visuellen Erzählen, wenn auch mit paar Aussetzern in Sachen Tricktechnik. Rest ist Fluchen, Hauen und Stechen, zwei narrative Überraschungen inklusive.
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Re: Die Rumpelkammer
Na dann schaue ich doch mal rein.
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Re: Die Rumpelkammer
Thomas Crown ist nicht zu fassen - The Thomas Crown Affair (1968)
Der Film ist aufwändiger gehandhabt, kürzer, aber mit mehreren Zwischen- und Massenszenen, es wird ins Ausland gereist, nach Europa, in die Schweiz, die Polizei noch heimisch am Tüfteln, in Genf dafür Bankgeschäfte; "Viel Spass mit meinem Geld." Dunaway – die ihren Part Bonnie & Clyde (1967) zu verdanken hat – taucht erst im zweiten Drittel auf, Russo war früher am Start, Dunaway spielt auch eine andere Rolle hier, eine lockere Art, eine Spezialistin, ein freundlicheres Wesen, ihr Job macht ihr genauso viel Spaß wie dem Kriminellen seiner; ansonsten gibt es zuweilen gleiche Szenen, auf dem Golfplatz zum Beispiel, das Original gesehen, im Remake wiederholt, variiert, hommagiert. "Jedes Verbrechen hat so eine Art Charakter", Dunaway ist selbstbewusst, aber auf angenehme Art und Weise, auf die verführerische, eingangs schon, generell gegenüber der Männerwelt, der Film auch träumerischer, schon durch das musikalische Theme, es passt perfekt zu den Bildern, da staunt man schon. Eine Freiheit, die hier genossen wird, sowohl sonntags auf dem Golfplatz als auch später mit dem Segelflugzeug, es geht um Ideen, es wird theoretisiert, fabuliert, es wird praktiziert, es wird auch schon mit dem Computer gearbeitet, es wird das Gehirn angestrengt, ein Inserat aufgegeben, es wird mit verschiedenen Methoden gearbeitet, es wird geraten bzw. mit dem Instinkt gearbeitet. Jewison tut dies gleichzeitig, er agiert wesentlich offensiver als McTiernan, ein kleines Wunder eigentlich, der Film hat mehr Aktion auch, noch ein Wunder, auch das Aufnehmen in verschiedenen Montagen, in verschiedenen Formaten, in zuweilen schnellen Schnitten gelingt ihm besser, das Remake ist vergleichsweise eine Art Bühnenstück, ein Zwei-Personen-Stück mit einem dritten Klotz am Bein, dem Leary.
Ab der Hälfte wird Bekanntschaft miteinander gemacht, eine Recherche betrieben, die ersten Sätze schon direkt, die "Rauchbombengangster" erwähnt, eine Art "amerikanischer Kopfjäger", kein Blatt vor dem Mund genommen, es wird miteinander ausgegangen. Ein "spaßiger, ausgekochter Job" wird hier betrachtet, ein auf seine Weise auch elegantes Programm, ein vielschichtiges Entertainment, auf den Punkt gezielt und auf den Punkt gebracht; es wird auch nach der Motivation gefragt. Crowne ist bereits reich, er könnte diesen Film hier finanzieren, er würde auch bessere Rendite abkriegen, hier wird sich aber mit Tipps abgeben, dort mit Tricks gehandelt, beides Mal mit Illegalität, hier noch schmutziger als dort, es wird sich an die Komplizen heran geschmissen, das Gewissen geplagt; plus "Sexorgien auf Staatskosten", natürlich 'nichts' gezeigt, nur offenkundige Andeutungen. "Du willst frei sein? Du bist doch unabhängiger als die meisten von uns.", Crowne ist selbständiger hier als dort, Dunaway ist unmoralischer, der Polizist erregter ob ihrer Methoden, nicht so ruhig wie Leary, McQueen (als Ersatz von Sean Connery & Rock Hudson) nicht so der Charmeur, trotz schicken Anzug und Zigarre, er wirkt kaltschnäuziger, abgeklärter, ruhiger im Verhalten, souveräner, draufgängerischer, "eiskalt" wird das hier genannt, es werden die Positionen gewechselt, "Verschonen Sie mich bitte mit ihren Klischees". Ein Haus mit Fahrstuhl hat Crowne, er hat auch einen Diener, er lädt nach zu Hause ein, die Drinks in der Bibliothek, er sammelt auch Gemälde, und Bücher, und andere Kunst, das Haus seine Erkundung wert, dazu kommt man später. Auf dem Tisch steht ein Schachbrett, darum geht es hier, um ein Abtasten, um eine Rochade, um Schach und Matt und Patt.
Der Film ist aufwändiger gehandhabt, kürzer, aber mit mehreren Zwischen- und Massenszenen, es wird ins Ausland gereist, nach Europa, in die Schweiz, die Polizei noch heimisch am Tüfteln, in Genf dafür Bankgeschäfte; "Viel Spass mit meinem Geld." Dunaway – die ihren Part Bonnie & Clyde (1967) zu verdanken hat – taucht erst im zweiten Drittel auf, Russo war früher am Start, Dunaway spielt auch eine andere Rolle hier, eine lockere Art, eine Spezialistin, ein freundlicheres Wesen, ihr Job macht ihr genauso viel Spaß wie dem Kriminellen seiner; ansonsten gibt es zuweilen gleiche Szenen, auf dem Golfplatz zum Beispiel, das Original gesehen, im Remake wiederholt, variiert, hommagiert. "Jedes Verbrechen hat so eine Art Charakter", Dunaway ist selbstbewusst, aber auf angenehme Art und Weise, auf die verführerische, eingangs schon, generell gegenüber der Männerwelt, der Film auch träumerischer, schon durch das musikalische Theme, es passt perfekt zu den Bildern, da staunt man schon. Eine Freiheit, die hier genossen wird, sowohl sonntags auf dem Golfplatz als auch später mit dem Segelflugzeug, es geht um Ideen, es wird theoretisiert, fabuliert, es wird praktiziert, es wird auch schon mit dem Computer gearbeitet, es wird das Gehirn angestrengt, ein Inserat aufgegeben, es wird mit verschiedenen Methoden gearbeitet, es wird geraten bzw. mit dem Instinkt gearbeitet. Jewison tut dies gleichzeitig, er agiert wesentlich offensiver als McTiernan, ein kleines Wunder eigentlich, der Film hat mehr Aktion auch, noch ein Wunder, auch das Aufnehmen in verschiedenen Montagen, in verschiedenen Formaten, in zuweilen schnellen Schnitten gelingt ihm besser, das Remake ist vergleichsweise eine Art Bühnenstück, ein Zwei-Personen-Stück mit einem dritten Klotz am Bein, dem Leary.
Ab der Hälfte wird Bekanntschaft miteinander gemacht, eine Recherche betrieben, die ersten Sätze schon direkt, die "Rauchbombengangster" erwähnt, eine Art "amerikanischer Kopfjäger", kein Blatt vor dem Mund genommen, es wird miteinander ausgegangen. Ein "spaßiger, ausgekochter Job" wird hier betrachtet, ein auf seine Weise auch elegantes Programm, ein vielschichtiges Entertainment, auf den Punkt gezielt und auf den Punkt gebracht; es wird auch nach der Motivation gefragt. Crowne ist bereits reich, er könnte diesen Film hier finanzieren, er würde auch bessere Rendite abkriegen, hier wird sich aber mit Tipps abgeben, dort mit Tricks gehandelt, beides Mal mit Illegalität, hier noch schmutziger als dort, es wird sich an die Komplizen heran geschmissen, das Gewissen geplagt; plus "Sexorgien auf Staatskosten", natürlich 'nichts' gezeigt, nur offenkundige Andeutungen. "Du willst frei sein? Du bist doch unabhängiger als die meisten von uns.", Crowne ist selbständiger hier als dort, Dunaway ist unmoralischer, der Polizist erregter ob ihrer Methoden, nicht so ruhig wie Leary, McQueen (als Ersatz von Sean Connery & Rock Hudson) nicht so der Charmeur, trotz schicken Anzug und Zigarre, er wirkt kaltschnäuziger, abgeklärter, ruhiger im Verhalten, souveräner, draufgängerischer, "eiskalt" wird das hier genannt, es werden die Positionen gewechselt, "Verschonen Sie mich bitte mit ihren Klischees". Ein Haus mit Fahrstuhl hat Crowne, er hat auch einen Diener, er lädt nach zu Hause ein, die Drinks in der Bibliothek, er sammelt auch Gemälde, und Bücher, und andere Kunst, das Haus seine Erkundung wert, dazu kommt man später. Auf dem Tisch steht ein Schachbrett, darum geht es hier, um ein Abtasten, um eine Rochade, um Schach und Matt und Patt.
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