Auch gesehen, mal nachgelesen, das Ding wurde ja schon 2014 fertiggestellt, lässt mich jetzt grübeln, was die lange Verzögerung ausgemacht hat, und vielleicht auch ein bisschen, warum man das ausgefallene Segment von John Woo nicht einfach mit vielleicht Benny Chan oder so ersetzt hat, der ursprüngliche Titel war ja 8½.Sylvio Constabel wrote: ↑Sat Apr 20, 2024 11:42 pm Septet - The Story of Hong Kong
Sylvio Constabel wrote: ↑Sat Apr 20, 2024 11:41 pm Gesehen. Hier ist alles dabei, von mies wie Patrick Tam bis gut von Sammo. To dreht wieder Aktienkram und Tsui Hark läßt es auf der Metaebene ordentlich krachen. Alles in allem ein gelungenes Unterfangen - mit kleinen Dellen.
Teilweise ähneln sich die Geschichten auch sehr, großartig ist in jedem Fall immer der Score bzw. der Soundtrack gewesen, das war schon die halbe Miete, zudem das Zusammenspiel zwischen Routiniers an Darstellern und jungen Leuten. Zu den Shorts selber:
Exercise von Sammo Hung fand ich relativ beliebig, es ist sehr persönlich gehalten, aber das sind die anderen auch; mich hat eher gewundert, wo sie die sportlichen Kinder herbekommen haben, unsere scheitern ja schon bei der Rolle vorwärts, der Rolle rückwärts ganz zu schweigen. (Ferdinand kann übrigens die Rolle seitwärts, aber nur in die Richtung, wo das Leckerli ist.)
Headmaster von Ann Hui ist schon stärker, durch die Frauenrolle, die Lehrerin selber; der von Francis Ng gespielte Prinzipal ist nicht unwichtig, schön hier auch, dass man ein späteres Klassentreffen gezeigt hat, eine Verbindung über Jahrzehnte hinweg.
Tender Is the Night von Patrick Tam fand Sylvio ja nicht so, ich aber ziemlich stark, geht um die letzte Nacht einer ersten großen Liebe vor dem Umzug von Ihr nach Amerika; Emigration später sowieso ein einschneidendes Thema. Für Sie ist das alles nur wie ein 'normaler' Abschied, Er ist alles andere als gut drauf. Stark das Ende des Kurzfilmes, die Fahrt aus der Stadt heraus und
Spoiler
plötzlich überall Sirenen von Polizei- und Krankenwagen, kann man sich jetzt zusammen reimen, was passiert ist.
Homecoming von Yuen Wo-Ping ist wieder eher eine Hommage und eine Mehrgenerationen-Geschichte, viel Tradition, Großvater und Enkelin ergänzen sich für einige Zeit, dann wieder Emigration, diesmal aber mit Happy-End.
Bonanza von Johnnie To selber ist wie Life Without Principle (2011) in kurz. Viel Börsenspekulation über mehrere Jahre hinweg, die meiste Wirkung haben noch die Nachrichtenbilder der SARS-Pandemie, die gravierend an die COVID-19 Nummer erinnert haben.
Astray von Ringo Lam lebt von den Vergleichen des Jetzt mit dem Früher, Simon Yam hätte die Geschichte gerne angehalten, aber das geht nun mal nicht, Gebäude verschwinden und werden woanders aufgebaut oder bleiben abgerissen, er findet sich in seiner eigenen Stadt nicht mehr zurecht.
Conversation in Depth von Tsui Hark ist das erwähnte Metadingens, hat mit HK nicht viel zu tun, rundet aber den Film ab, eine Stadt auf der Suche nach der eigenen Identität.