S01E01
Episode 1 eröffnet im Übrigen mit einem ungewohnten Song, mit Jefferson Airplane, wesentlich beschwingter als sonst üblich, die jüngeren Zuschauer auch anvisiert, Bilder von der Vergangenheit werden gezeigt, Woodstock, der Marsch von Martin Luther King und gegen den Vietnamkrieg, die Black Panther Bewegung, eine ältere Generation , in der Zeit auch gesetzt, er will hier beim Frisör einen Haarschnitt, er will aussehen wie James Dean, der Haarschneider redet ihm das auch, es werden auch andere 'Komplimente' gemacht, bezüglich eines Buches, das Neue war das "
Geschwafel eines Wahnsinnigen", er arbeitet an der Idee für eine Fernsehserie, die Übertragung eines Mediums, es wird zusätzlich etwas über die Familie und den Mann selber erfahren, ein gesegnetes Heim hat man, die Frau praktiziert noch, die nächste Szene eine Überblendung.
Ein Ehestreit wird begutachtet, das, was der eine Partner an dem anderem hasst, im Grunde alles, außer Guacamole, darin ist man sich einig. Das Haus wurde sicher mit ihrem Geld und nicht mit seinem bezahlt, seine Romane sind 'Narkolepsie-geeignet', selbst die Kurzromane, außerdem ist der Verlag pleite, deswegen ja die Fernsehserie, ein neues Projekt, ein Buchclub der Ehefrau angeregt, ein kleiner Witz, das Wohnzimmer voll, es wird über das Insekt kommend aus dem Menschen gezogen, Kafka natürlich, zu schwere Lektüre hier für das Kaffeekränzchen, zu sehr 'Science Fiction', die Damen abgehängt. Als Texter für eine Werbeagentur hat der Schriftsteller Allen hier angefangen, das kennt man schon, irgendwoher, aus früheren Filmen, eine Schaffenskrise und das in der Ära der Hippies und der Drogen, man kämpft nicht damit, man kämpft mit dem Grill und der Frisur, wann sieht nicht aus wie James Dean oder wenigstens Robert Redford, es fallen andere Namen hier, Percy Helton und Franklin Pangborn, den kennt der damit Verglichene nicht, es muss ihm erklärt werden, trotzdem fällt der Groschen nicht.
Den Grill lässt man dann auch kampflos sein, ein Scheitern im Vielen, ein Scheitern im Allen, zum Glück gibt es Regen, man begibt sich eh nach drinnen, man brät die Steaks drin, eine Ausrede hat man schon, ein blendendes Alibi, man hat eh Angst vor allem, ein rücksichtsvolles Gebaren, er mag nur seine Gewohnheiten, seine Routinen, seine eigene kleine Blase, keine Abenteuer, keine Überraschungen; dafür werden die Nachrichten eingeblendet, Amerika in sich zerrissen, das erste politische hier in der Serie, das erste wahre Interesse, dass die Serie erwecken kann, die Kommentare der Zuschauer dazu, auch hier die ältere Generation, nicht, die, die eingezogen wird und nicht die, die protestieren geht. Allen wird hier als "Vogel Strauß", seine filmische Ehefrau als links beschrieben, die Zeiten als aufregend beschrieben, für den passiven Konsum zumindest, nicht für das aktive Tun.
Längere, ruhige Szenen machen hier den Hauptteil aus, es gibt nur ein halbes Dutzend Szenen in der Episode, wenig Unruhe, wenig Schnitte, es wird sich treu geblieben, Hauptsache die Angewohnheit, "
echte Glückspilze" die beiden, ein langjähriges Paar geht geruhsam zu Bett, das ist fast die ganze Episode, aber auch nur fast schon ein Cliffhanger eingebaut, Capotes "
Kaltblütig" gelesen, eine Vorbereitung für Folge 2, natürlich nur in der Prämisse, nicht in der Umsetzung, ein eigener Spannungsmoment, wennschon, dennschon.