Durchaus mit Aufwand startender, die Auswirkungen von Hurrikan Katrina zeigender Actionthriller, mit desweiteren noch mit Stone, Biehn und Jackson besetzt ist, inhaltlich eine Doppelfolge The Shield, ein bisschen groß in den Posen, also viel Gangstamackerei, alles OG's hier. Schießerei ist vorhanden, laut und blutig. Kann man gucken.
Re: Val Kilmer
Posted: Mon Jun 09, 2025 4:52 pm
by Con Trai
Columbus Day - Ein Spiel auf Leben und Tod (2008)
Eigentlich ziemlicher Dummfug um einen Gauner, gespielt von Kilmer, der einen MacGuffin Koffer geklaut hat, wahrscheinlich denselben von Pulp Fiction, und nun während des Wartens auf Abnahme diverse Gespräche mit diversen Leuten führt, darunter einer Rotzgöre von Angesicht zu Angesicht, und wahlweise der Geliebten bzw. der Exfrau, gespielt von der Helgenberger. Hubschrauber sind tatsächlich vorhanden, aber die kreiseln halt nur so zweimal durchs Bild. Produziert von u.a. Joseph Merhi (!) und Kevin Spacey (?), wer Action sehen will, schaut trotzdem ein bisschen in die Röhre. Der Hauptdarsteller versteckt seine Plauze mittlerweile wie Kollege und Leidensgenosse Seagal trotz hochsommerlichen Temperaturen unter einem langen Mantel.
Re: Val Kilmer
Posted: Mon Jun 09, 2025 5:00 pm
by Con Trai
Hardwired (2009)
Ein ambitionierter, aber kläglich gescheiterter Sci-Fi-Versuch, der gerne philosophisch oder dystopisch wäre – irgendwo zwischen eXistenZ und generischem Cybermüll –, aber nie über das Niveau eines billig runtergekurbelten B-Movies hinauskommt. Die "Zukunft" wirkt uninspiriert und generisch, die Story konfus oder banal (je nach Sichtweise), und selbst die Action – zwei halbherzige Nahkämpfe und eine halbgare Schießerei im Heizraum – reißt es nicht raus. Trotz der späteren Beteiligung von Ernie Barbarash (bekannt für solide DTV-Action mit Van Damme & Jai White) gelingt hier kaum etwas Brauchbares. Kilmer taucht nur kurz auf, wirkt körperlich wie geistig abwesend – zu lange Haare, unfrisch. Cuba Gooding Jr. bringt immerhin physische Präsenz, bleibt aber inhaltlich verschenkt. Oscar-Preisträger hin oder her, retten kann er das Projekt nicht.
(Mit ChatGPT nach Eingabe des ursprünglichen Textes im Thread von Oscar-Preisträger Gooding Jr. erstellt.)
Re: Val Kilmer
Posted: Mon Jun 09, 2025 5:03 pm
by Con Trai
Riddle - Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis (2013)
Langweiliger Langeweiler um eine junge Frau, die drei Jahre nach Verschwinden ihres kleinen Bruders plötzlich beim Bauernmarkt in Pennsylvania glaubt, diesen gesehen zu haben, und sich frei Schnauze an den Ort des Verschwindens begibt, wo sich Val Kilmer als Sheriff aber (ausstaffiert mit Pferdeschwanz und Doppelkinn) keinen Deut drum schert. Ähnlich geht es bald den Zuschauern, das Ganze hat von Anfang an schnell Fernsehgefühl und bis auf einen derberen Feuerstunt am Ende passiert auch nix.
Re: Val Kilmer
Posted: Mon Jun 09, 2025 7:23 pm
by Sylvio Constabel
Ich überweise Dir einen Euro, wenn Du den Fred zum "Der-offizielle-Val-Kilmer-Thread" machen könntest.
Re: Val Kilmer
Posted: Sat Aug 02, 2025 1:57 pm
by Con Trai
Gun (2010)
Gangsterposse um Waffenhändler Jackson, der sich zusammen mit dem frisch aus dem Knast entlassenen, reichlich aufgedunsen aussehenden Kilmer ein Imperium aufbauen will, und sich dazu auch fleißig der Konkurrenz entledigt; wenig zur Freude von Cop Remar. Den Fisch riecht man schon vom Kopf her stinkend, der Film nach Jacksons eigenem Skript ist ansonsten angefüllt mit Gepose und Poussieren, er ist fast s/w gefilmt (no pun intended) und Detroits winterliches Klima gibt dem übersichtlich gehaltenen, unter 90 Minuten angefüllten Geschehen den entsprechend kühlen Rahmen. Actionszenen dieser EFO Produktion sind etwa drei, am Ende etwas mehr als zu Beginn, da wird nur kurz der Justus Barnes nachgeahmt. Fand ansonsten Streets of Blood in fast allen Belangen besser, Columbus Day schlägt er aber.
Re: Val Kilmer
Posted: Sun Aug 03, 2025 10:25 am
by Con Trai
Felon (2008)
Sich durchaus um Differenzierung und Ein- und Ausblicke bemühendes Knast-Drama mit Frischfleisch Dorff, der sich ebenso wie sein Zellenkumpan, die bisherige Schweiz Kilmer neu positionieren muss, um zu Überleben. Die hohe Kunst des Schauspiels wird nicht neu erfunden, geht aber in Ordnung, die Prügelszenen zwischen Blut, Schweiß und Tränen kann man getrost vergessen, außerdem wackelt die Kamera auch bei Dialogen zuweilen zu sehr, typischer Anfängerfehler, auch wenn der Regisseur vom Fach kommt und später noch einige Blockbuster mit Charles Butler (Kandahar, Greenland plus Sequel, Angel Has Fallen) gestemmt hat.
Re: Val Kilmer
Posted: Thu Aug 07, 2025 1:58 pm
by Con Trai
The Saint: Der Mann Ohne Namen (1997)
Drittsichtung nach Kino und VHS, lebt ein bisschen von seinem Zeitzeugnis und dem Dreh in Moskau, leidet aber eklatant an Actionszenen und Kilmer als abwechselnd Clint Howard und Fabio macht es auch nicht besser, einzig Joel Schumacher wird ihm dankbar für dieses Projekt hier gewesen sein. Shue macht noch das Beste draus, Noyce verliert sich in seinem lebenden MacGuffin und allgemein sieht man nicht, wo da ganze 70 Mio. USD hingeflossen sein sollen.
Re: Val Kilmer
Posted: Thu Aug 07, 2025 3:30 pm
by Sylvio Constabel
Ja, der ist echt nichts. Davon holte ich mir damals nicht mal die Videokassette. Und das will was heißen
Re: Val Kilmer
Posted: Sat Aug 09, 2025 10:16 am
by Con Trai
The Super (2017)
Auf Spukhaus gehalten, mit personellem Treiben, recht düster in den Gängen, das Licht sparsam gehalten, wahrscheinlich auch schon ein halbes Jahrhundert und älter, noch die alten Funzeln, Leute kommen und gehen, das scheint hier Usus, es kümmert auch keinen. Eine Vermisstenmeldung wird hier einmal angeleiert, "Wenn sie mich fragen: Dieser Ort ist verflucht.", zwei Gesetzeshüter ermitteln, die Mutter besorgt, auch auf die Töchter des Neulings wird geblickt, mehrere Personen im Augenschein, Kilmer vom Aussehen her schon gefährlich, vom Verhalten noch mehr, "Lebewohl, Rose. Lebewohl", selbst das Winken ist bedrohlich.
Am Tag findet man keinen Schlaf, und bei Nacht erst recht nicht, keine Ruhepausen, Albträume oder die Kinder, die Fragen stellen und Antworten wollen, ein kräfteraubender Job, hoffentlich fürstlich entlohnt. Kilmer ist hier mehr dabei als sonst, auch mit mehr Präsenz, mit wichtiger Erscheinung, mit bedeutsamer Gestaltung, mit Einschleichen und Verstecken, mit Hinweisen und Deutungen, mit Versprechungen und Bedeutungen. Gespielt ist das auch von den anderen Beteiligten ganz gut, die Inszenierung bleibt dran, sie erwirkt Aufmerksamkeit, sie zeichnet ein modernes Gruselkabinett, eine blutige Randerscheinung, es wird ein wenig auch der Crime als Beifügung angeleiert.
"Jedes Apartment eines Altmieters, das frei wird, bringt eine höhere Rendite", ein wahres Dream Home hier, zur Fürchten und nicht bloß kleine Kinder am Erschrecken, der "ukrainische Voodoo-Scheiß" zeigt seine Wirkung. Einmal wird sich in das Reich des Super gewagt, ein Manipulieren von Beweismitteln, die Hüter von Recht und Ordnung am Durchsuchen und Verhaften, ein erfolgreiches Intervenieren der 'Normalität' und dem Überinszenieren des Schlechten, eine Anpassung vom Guten und vom Schlechten, eine Nachtmahr selbst des erfahrenen Ex-Polizisten. "Die meisten Menschen sehen mich erst, wenn's an der Zeit ist.", etwas Paranormales präsentiert, Flucht und Verfolgung exekutiert.
Re: Val Kilmer
Posted: Sun Aug 10, 2025 10:59 am
by Con Trai
Frozen - Etwas hat überlebt – The Thaw (2009)
Ohne Wirkung ist der Einstieg nicht gehalten, der Mensch als eigener Feind, als eigener Grund für die Ausrottung und vorher die Gewalt, für das Ungleichgewicht, eine Expedition hier gezeigt, ein Eisbär betäubt, für wissenschaftliche Zwecke, natürlich. Ein Fund wurde gemacht, tiefgreifende Auswirkungen, Tür und Tor für Schrecken geöffnet, einige größere Bilder, Kilmer viel im Bilde eingangs, eine Erfreulichkeit, eine Kommunikation mit der Welt und der Tochter, der Bär ist tot, eine grausame Metapher.
An verschiedenen Orten spielt die Geschichte, zu verschiedenen Zeiten, eine Warnung ausgesprochen, ein böses Omen, es geht den Leuten schlecht, von jetzt auf gleich, ein Todessemester, einer Beerdigung gleich. Der Tochter wird abgesagt, man soll nicht an den Fund- und Ausgrabungsort, die Tochter setzt ihren Kopf durch, wie immer eigentlich, Fehler Nummer Eins, die Heranwachsende hört auf den Erwachsenen nicht, aus Trotzigkeit, aus Sturheit, für andere Held, für sie nur ein Problem, woanders werden Gnadenschüsse gemacht, in Plastiktüten eingewickelt, man ist dem Erbrechen nah, eine ökologische und egoistische Debatte, der Lebensstandard der Menschen, dazu radikales Denken, es geht dem Ende zu, kein Verzicht der Menschen möglich, jeder an sich zuerst denken, so wie immer, nur nicht löblich.
Allerlei merkwürdige Dinge gehen hier vor, 'Flohbisse' und käfer dort, wo sie nicht sein sollten, dafür werden auch einige vernünftige Dinge gesagt und getan, man versucht kühlen Kopf trotz der Situation zu bewahren, selbst beim Todeskampf eines der Opfer, kein schöner Anblick, eher eine Abschreckung, ein groteskes Gebaren. Früh um 3 Uhr werden die ersten Entscheidungen schon getroffen, eine wilde Mixtur, inszeniert durchaus mit Gespür, mit einigen grotesken Effektszenen, einigen dramaturgischen Komponenten, etwas Grausamkeit.
Ein Suchtrupp wird aufgestellt, Hauptbasis zur Außenbasis, es sind alles Zuviisten hier, 'normale' Menschen mittem Niemandsland, die Leute bald aufgelöst und dem Nervenzusammenbruch nahe, das vor sich hin vegetieren, das Transformieren, eine halbherzige Quarantäne, eine späte Isolation, mit wissenschaftlichen Halbwissen auskommend, mit mehr Angst als Mut, mit viel Infektion und Transformation und Morphisierung. Es wird gestritten, "Wir sind nur Studenten.", ein aufgetauchter prähistorischer Parasit am Wüten, die Gruppe zerstritten, die Maske reichlich am Arbeiten, ein Ekelgefühl hervorrufend, ein wirksames Treiben. Immer wieder gibt es etwas Neues zum Ansehen, zum Entdecken, zum Gruseln, zum spookigen Geschehen, die Effektarbeit tatsächlich effektiv, es erinnert etwas an (natürlich The Thing und) The Ruins, verschiedene Szenerien, gleiche Aufteilung, gleiche Verweilung, mit dem Schlachterbeil tätig und dem Insektenspray plus Feuerzeug, eine schwankende Gruppendynamik, ein tobendes Elixier, ein Sfx-Spektakel, ein Überlebenskampf, darstellerisch gut aufgespielt, mit Kilmer eher als Zusatz, als Mehrwert.
Re: Val Kilmer
Posted: Sat Aug 16, 2025 11:09 am
by Con Trai
Bulletproof Gangster - Kill the Irishman (2011)
Verfilmung von Rick Porrellos biografischen "To Kill the Irishman: The War That Crippled the Mafia" durch Jonathan Hensleigh.
"Machst du dein Job gerne?", es ist eine Art Scorsese auf klein, nicht astrein, es wird über den Vietnamkrieg geredet, über Pott, über die gegenüberliegende Rockergang, es wird sich Verstärkung geholt, das Meiste erledigt man trotzdem alleine, mit Blut und Gewalt, wieder mit den Fäusten, die Frau und die Kinder als unfreiwillige Zuschauer der Auseinandersetzung; es wird wieder nach oben gestrebt, mit der Müllabfuhr und dem Handel darum, eine Rekrutierungskampagne wieder mit dem Recht des Stärkeren, mit Prügel und Handeln gegen das Gesetz, ein Präzedenzfall liegt als Hindernis auf dem Weg. Darstellerisch ist (mit u.a. Walken, D'Onofrio, Stevenson, Davi, Jones, LoBianco, Sorvino, Starr) das gehobenes Milieu, gerade für die Sorte Film, es ist kein Scorsese natürlich, dazu fehlt die Finesse, die Raffinesse, das Drehbuch, auch die Darsteller, die Kamera, die Struktur, es wird ein Mord geplant dafür, an Halloween, die Sorte Verbrechen, auf die keiner Stolz ist, ein Autobombe unter dem Auto eines Verweigernden, dies als Warnung, dem Anderen eine Lehre, zwei Fliegen mit einer Fliege, darauffolgend ein Drive-by und eine tödliche Erwiderung, zwei Seiten einer Medaille, Kilmer hier mit mehr Engagement als üblich, mit mehr zu tun, das tut ihm und auch dem Filme gut.
Die Entwicklung schreitet voran, es gibt Gewinne und Verluste, manchmal ist man oben auf, manchmal wieder unten dran, die Gesellschaft verändert sich, es werden Zitate gemacht und Reportagen geschrieben, eine Kolportage hier gezeichnet, es wird viel auf die Vorfahren angesprochen, die Augen eines Kriegers, und ein bisschen Güte im Körper, den 'Robin Hood von Collinwood', eine Reputation aufgebaut, in alten Zeiten geschwelgt, von vergangenen Jahren erzählt, vom Fortschritt gezeigt, von großen Plänen geredet, sich Geld geborgt, Lokal- und Zeitkolorit bemüht, Feindschaften mehr gemacht als Fredunschaften, die Worte barsch und harsch, gerne mit Flüchen unterlegt. Ab der Hälfte der Laufzeit wieder die einleitende Autobombe, beide (anfänglichen) Explosionen sind besser schlecht getrickst als gut gestaltet, soviel reicht das Geld anscheinend doch nicht, ansonsten schon Aufwand für die Produktion bemüht, für die Ausstattung, die Kostüme, die Besetzung an sich, ein Mafiakrieg im Kleinklein angesiedelt, Revenge und Vendetta bald das Stichwort, man will Gleiches mit Gleichem vergelten, wir schreiben wieder 1975, mit scheinbaren Nachrichtenbilder unterlegt.
Was dringend fehlt, ist eine Art Identifikationsfigur, der Polizist ist zu selten und zu eintönig im Bilde, der Rest sind alles Gaunerfiguren, so oft gesehen, so oft Karikaturen und Klischees im Bilde, "Dein Mundwerk ist etwas zu lose", 1975 ist das entscheidende Jahr, vieles wird neu begonnen, neu oder wieder aufgenommen, Ganovenehre ist hier nur ein Worte, es steckt nichts dahinter, Bombenattentate bald das große Geschäft, eine Häuserexplosion eingefangen, und ein Scharfschützenattentat, alles nur der Anfang, alles viel Paranoia, einmal wird von Cleveland nach New York geschaut, und schließlich und endlich nach Texas gegangen; "Eine Bombe, die groß genug ist für Danny Greene, gibt's nicht."